Tourismus nach Corona
Stellungnahme vom 29.06.2021
Bettenstopp und Umwidmungen für Großinvestoren versus Familienbetriebe
Mit Juli beginnt ja eigentlich die große Freiheit für die gesamte Tourismusbranche, Hotellerie und Gastronomie. Viele Vorschriften, wie die Maskenpflicht und die Sperrstunde fallen weg, andere Verordnungen, wie z.B. die 3 G Regel bleiben aufrecht. Aber wir können alle wieder durchstarten und die Gäste willkommen heißen. Dies ist sehr erfreulich, jedoch am Arbeitsmarkt beginnt schon das Erste Problem. Viele Fachkräfte aus der Gastronomie haben sich während der langen Coronabedingten Schließfase anderwertig am Arbeitsmarkt orientiert und fehlen nun den Betrieben!
Dies ist aber nur eines der Probleme. Die Frage wird sein, wie entwickelt sich das generelle Reiseverhalten der Gäste aus unseren Nachbarländern und was erwartet sie bei ihrer Rückkehr in ihr Heimatland. Tatsache ist, es wird einige Saisonen dauern, bis wir wieder an den wirtschaftlichen Erfolg wie in der Zeit vor Corona anschließen werden.
Höchsten Handlungsbedarf sehe ich in der Tiroler Raumordnung zugunsten der Familienbetriebe im Tourismus. Es kann nicht sein, dass für von Tiroler Familien geführte Betriebe für einen notwendigen Zubau oftmals keiner Umwidmung zugestimmt wird, für Ausländische Investoren aber Flächen von mehreren Hektar von Freiland in attraktives Bauland umgewidmet werden. Wir brauchen keine Bettenstopp nur für Tiroler Familienbetriebe, denn es muss eine gesunde und verträgliche Weiterentwicklung möglich sein, aber die Investorenmodelle von 300 Betten aufwärts sind mit Sicherheit der falsche Weg.
Josef Falkner Präsident der Tiroler Tourismusvereinigung
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